Indische Zentralbank senkt des Zinssatz

FX - Dänische Krone, indische Notenbank, EZB und QE-Lancierung

Mar 04, 2015

Dänische Krone - Im Fokus der Spekulanten

Bereits seit mehreren Wochen prägen starke Käufe das Bild am Währungsmarkt rund um die Dänische Krone. Dabei ist die landeseigende Zentralbank bemüht die heimische Währung innerhalb der Bandbreite der Euro-Anbindung zu halten. Gegenwärtig sprechen die ökonomischen Rahmenbedingungen, wie jüngst von der OECD bestätigt, für eine gesunde dänische Volkswirtschaft, dennoch rechtfertigen diese den starken Aufwertungsdruck in keiner Weise.

Der Notenbankchef Rohde hat, neben der Ankündigung, das Wechselkursregime mit allen ihm zur Verfügung stehenden geldpolitischen Mitteln zu verteidigen, einiges aus seinem Arsenal bereits abgefeuert. Seit Wochen werden beispielsweise die Währungsreserven des Landes auf ein Rekordhoch hochgefahren.

Auch ist der Einlagensatz angepasst worden und liegt nun bei minus 0,75 Prozent. Ob die Maßnahmen ausreichend sind, um die in Kronen denominierten Aktiva der Hedgefonds noch ein wenig unattraktiver zu gestalten, dies dürften die kommenden Wochen sehr spannend demonstrieren. Laut einer Bloomberg-Quelle hat der Druck auf die dänische Währung an Impuls verloren, dennoch ruft die jüngste Vergangenheit das Bild der SNB und des Schweizer Franken in Erinnerung.

Staatsanleihen der Eurozone

Einiges haben uns, neben der Entwicklung bei den Aktienmärkten, die niedrig rentierenden, vermeintlich sicheren Staatsanleihen aus der Eurozone bereits gelehrt: Übertreibungen an den globalen Finanzplätzen sind mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Die Flucht in den bis jetzt noch sicheren Hafen ist nicht zuletzt durch die Währungsturbulenzen der Emerging Markets ausgelöst worden.

Die darauf folgende schwächelnde globale Konjunkturentwicklung hat diese Flucht synergetisch mit der Ukraine-Krise weiter verschärft. Die extrem expansive EZB-Politik wird den wirtschaftlichen Aufschwung im gemeinsamen europäischen Währungsraum weiter anschieben und die institutionellen Anleger auch weiterhin in die Euroanleihen hineinmanövrieren.

Zwar gibt es ab und zu kleine Dämpfer, wie bei der letzten Ausgabe von griechischen Geldmarktpapieren. Ein Volumen von rund 1,1375 Milliarden Euro, dazu eine Laufzeit von 26 Wochen, die erhoffte starke Überzeichnung blieb jedoch aus.

Die Rendite kletterte auf nun 2,97 Prozent, ohne die Beteiligung der griechischen Notenbank wäre es eine ziemlich traurige Angelegenheit geworden, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Zahltags am kommenden Freitag, bei dem der griechische Staat 1,7 Milliarden Euro berappen muss, um die ausstehenden Schulden zu bedienen.

Zinssenkung der indischen Notenbank

Die indische Zentralbank war auch gestern eifrig bemüht ihrer Konjunktur den entscheidenden Impuls zu geben und lockerte, und dies bereits zum zweiten Mal dieses Jahr, ihre Geldpolitik. Immerhin sollte man anmerken, dass man sich in Indien bemüht strukturelle Maßnahmen anzukurbeln.

Und was wäre da günstiger, als beispielsweise zusätzliche Infrastruktur-Investitionen anzukündigen? Der Leitindex Sensex begrüsste die Zinsentscheidung mit einem erstmaligen Sprung über die Schwelle von 30.000 Zählern.

EZB und das QE-Programm - Hilfe für die europäische Schuldenproblematik?

Den Taktstock schwingende Europäische Zentralbank, welche sich laut einigen Ökonomen den "Moral Hazard"-Stempel mit der Akzeptanz von GIPS-Anleihen als Sicherheitshinterlegung bereits in der Vergangenheit aufgedrückt hat, hat mit der Ankündigung Ihres QE-Programms für eine zusätzliche globale Verstimmung unter den Zentralbanken gesorgt. Dabei dürfte die psychologische Wirkung des Programms schon längst verpufft sein, sprich die Effekte sind in dem schier endlosen europäischen Liquiditätsmeer bereits zum großen Teil eingepreist. Viele vergessen zudem, dass die EZB mit der Rücken zur Wand steht, sprich, die Handlungsoptionen sind extrem eingeschränkt.

Die aktuelle Euroschwäche wird vermutlich noch ein wenig weiter andauern. Die QE-Lancierungen der Vergangenheit haben mehr oder weniger immer ein quantitativ typisches Muster ausgewiesen.

Ohne ernst gemeinte strukturelle Maßnahmen werden jegliche geldpolitische Zielsetzungen zum Scheitern verurteilt sein und der Eurozone lediglich etwas Zeit verschaffen.

Bereits jetzt beläuft sich beispielsweise das Volumen der griechischen Kapitalflucht auf Unsummen, die denen von 2008 gleichen. Dabei ist eines, nicht zuletzt durch die jüngsten Verwerfungen zwischen Tsipras und Merkel, so evident wie noch nie zuvor: Die europäische Schuldenproblematik könnte noch die kommenden europäischen Generationen verfolgen.

"New Deal" für die Eurozone - Hans-Werner Sinn plädiert für einen Schuldenschnitt

Der Ökonom Stephan Schulmeister hat kürzlich einen "New Deal" für Europa gefordert, der auf eine Stabilisierung der Finanzmarktpreise abzielt und so Übertreibungen an den Kapitalmärkten verhindert.

Hans-Werner Sinn plädiert dagegen für einen Schuldenschnitt und die offene Währungsunion. Eines wird aus solchen Diskussionen klar. Während es etwa noch vor drei, vier Jahren darum ging, was passieren könnte, wenn Griechenland tatsächlich den Grexit vollzieht und ein Aufschrei durch die Reihen der Ökonomen ging, wenn die EZB die GIPS-Anleihen als Sicherheitshinterlegung akzeptierte, sind diese Tatsachen bei jetztigen Gegebenheiten nebensächlich geworden. Target 2-Salden scheinen auch in Vergessenheit geraten zu sein.

Die Austeritätspolitik hat die südlichen europäischen Nachbarn gelähmt. Die Erosion des jetztigen Wohlstandsniveaus kann zwar bei einer Steigerung der Arbeitszeit etwas abgebremst werden.

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