Griechenland-Marktberichte Devisen

Politik-Marktberichte Griechenland-Wahlkampf - Syriza und FED als Giftcoctail?

Sep 19, 2015

Griechenland-Wahlkampf – Syriza und Nea Dimokratia ohne absolute Mehrheit

Im angeschlagenen GIPS-Staat Griechenland zeichnet sich im politischen Geschehen eine Pattsituation ab. Ein kurzer Blick auf die Geschehnisse davor: Alexis Tsipras hatte seinen Rücktritt am Donnerstag, den 20. August bekanntgegeben. In der Euro-Zone wurden Stimmen laut, welche die Griechen vor einem Verlassen des zugesagten Reformkurses eindringlich gewarnt haben.

Sorgen, die Vereinbarungen mit internationalen Geldgebern würden nicht eingehalten werden, machten auf dem politischen Parkett die Runde. Für Athen, welches am Tropf der Gläubiger hängt, ging es darum die dringend benötigten Kredite ausbezahlt zu bekommen, um einen Staatsbankrott zu verhindern.

Für das Linksbündnis Syriza dürfte die kommende Zeit von Schwierigkeiten gekennzeichnet sein. Tsipras, der bisher innenpolitisch ungeschlagene Taktiker, konnte bei der jetzigen Wahl seiner Partei Syriza etwas Luft verschaffen. Immerhin geht es um den knappen Vorsprung von etwa drei Prozentpunkten.

Die konservative Nea Dimokratia, geführt von Evangelos Meimarakis, folgt sehr dicht dahinter, so dass die absolute Mehrheit von keinem der beiden Kontrahenten erreicht werden konnte.

Griechenland-Krise – Tsipras gibt sich siegessicher, Evangelos Meimarakis kämpferisch

Syrizas Anhänger sind dennoch sehr optimistisch. Viele Athener halten das Linksbündnis für die richtige Lösung zur Bekämpfung der endlosen Krise, die das Land hart getroffen und die sozialen Strukturen untergraben hat. Alexis Tsipras jedenfalls trat zum Abschluss des Wahlkampfes auf dem Athener Parlamentsvorplatz auf. Auch dieses Mal konnte Tsipras am Puls der Zeit fühlen. Angeprangert wurde das alte korrupte System, Tsipras versprach seinen Anhängern, er werde alles tun, um einen Schlussstrich zu ziehen.

Evangelos Meimarakis kämpft auch mit ziemlich harten Bandagen. Er hielt Tsipras vor, Syriza habe die Griechen getäuscht, eine Fehlentscheidung an die andere gereiht, womit  der GIPS-Staat an den Rand des Abgrunds gebracht worden ist. Was er dabei jedoch vergisst ist die Tatsache, dass Tsipras Zugeständnisse machen musste. Das internationale Kapital hatte Forderungen gestellt, die kein Premier in der vergleichbaren Lage erfüllen konnte.  

Griechenland-Realität – Puzzle der Koalitionen

Eines ist sicher: Jetzt müssen Koalitionspartner her. Kathimerini, die angesehene griechische Zeitung, sprach von einem Puzzle im kommenden politischen Kooperationsbemühen.

Dabei könnten sowohl die Goldene Morgenröte, die rechtsextremistische Partei, auch die Splitterpartei der Sozialisten die tragenden Rollen im Politikalltag der Griechen spielen.

Griechenland-Problematik, FED und Märkte – Zünglein an der Waage?

Dass dies das endlose Wirrwarr der Eurokrise nicht leichter gestalten wird, liegt schon jetzt auf der Hand. An den Märkten überwiegen gegenwärtig die Risiken der schier unendlichen Geldflut seitens der Notenbanken. Führende Volkswirte dürften nach dem FED-Entscheid um den gleichbleibenden Zinssatz mit dem Kopf geschüttelt haben.

Die US-Notenbank befindet sich in einer Catch-22-Situation, dennoch hat sie mit ihrer Entscheidung erneut die Konjunktursorgen entfacht. Diese FED-Unsicherheit könnte sich jetzt mit der Griechenland-Problematik zu einem toxischen Cocktail für die Stabilität des globalen Finanzsystems entwickeln.

Dollar gewinnt bei Devisen – DAX, Dow und Co. verlieren, Gold fester

An den Aktienmärkten wurde zum Wochenschluss vermehrt der Verkaufsknopf betätigt. Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial ging mit minus 1,8 Prozent bei 16.383 Zählern aus dem Handel. S&P-500 schloss um 1,6 Prozent leichter bei 1958 Stellen. Nasdaq verlor 1,4 Prozent auf 4827 Zähler. Dax rutschte allzu deutlich um satte 3,0 Prozent unter die Marke von 10.000 Stellen, er  wurde zum Handelsschluss bei 9916 Zählern gepreist.

Der US-Dollar konnte sich, nachdem zunächst Stopps abgeholt wurden, erholen. Das Wiedererstarken des US-Dollars wurde von Smartest Finance analysiert. Der sichere Hafen Gold könnte in den kommenden Wochen auch hoch im Kurs stehen.

Sollten Sie diesen Blog-News-Feed bei sich auf der Webpräsenz einbinden wollen, schreiben Sie uns eine kurze E-Mail.

Tipp: Schauen Sie sich in der neuen Sektion Devisen um. Sie finden da von historischen Daten über Live-Fernsehen bis hin zu vielen nützlichen Tools alles zum Thema Devisenhandel. Live-Börsenüberblick gibt es hier.

Bildnachweis: pixabay.com