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FX Blog – EUR/USD zwischen Eurostat und EU-Kommission

May 06, 2015

Eurostat – Produzentenpreise auf Jahresbasis gesunken

Die EZB gerät hinsichtlich der Entwicklung ihrer Inflationserwartung zunehmend unter Druck. Für die Jahresrate der Verbraucherpreise versucht sie seit geraumer Zeit die Marke von zwei Prozent zu erreichen. Die Produzentenpreise werden ihr hierbei kaum in die Karten spielen.

Nach aktuellen Zahlen von Eurostat, dem europäischen Statistikamt, zu beurteilen, sind die Produzentenpreise im gemeinsamen europäischen Währungsraum auf Jahresbasis gesunken. 2,3 Prozent wurden in die Bücher aufgenommen.

Da kann der Monatsvergleich mit dem Klettern um 0,2 Prozent für den Monat März kaum die langfristige unangenehme Entwicklung für die europäischen Währungshüter aufhellen. 

Immerhin kann man der EZB und den Notenbanken allgemein eine lobenswerte Zurückhaltung bescheinigen. Selbst die FED schreckt noch davon ab, mit dem Blick auf die US-Erwerbsquote nicht ganz zu Unrecht, den Zinsschritt zu vollziehen.

EU-Kommission – Ölpreis und Euro beflügeln die Eurozone

Zumindest versucht die EU-Kommission etwas Optimismus an den Tag zu legen. Die Brüsseler sehen die Konjunktur in der Eurozone mit deutlichen Rückenwind, verantwortlich dafür wären hauptsächlich der schwache Euro und die niedrigen Ölpreise.

Diese sind gegenwärtig für die Kommission Grund genug, ihre Wachstumsprognose für den Euroraum von ehemals 1,3 Prozent auf 1,5 Prozent zu erhöhen. Insbesondere an der deutschen Volkswirtschaft wird Gefallen gefunden, so sehr, dass der Ausblick für das aktuelle Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf 1,9 Prozent angehoben worden ist.

Bezüglich der inländischen Investitionen zeigten sich die Brüsseler, eventuell etwas zu voreilig im aktuellen Marktumfeld, ebenfalls positiv gestimmt. Von Berlin wurden mehr Investitionen nachgefragt.

Eurozone

Das europäische Schwergewicht, die Bundesrepublik hat einiges geschultert, die eigene Bevölkerung gerät dabei immer mehr unter Druck. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die GIPS-Staaten ein Sozialsystem vom Feinsten fremdfinanziert haben. Es ist genauso wenig zu leugnen, dass die europäische Peripherie bezüglich Wettbewerbsfähigkeit von Anfang an keine Chance hatte.

Griechenland – Prognose gesenkt

Falls es Tsipras bis Juni gelingen sollte, die internationalen Geldgeber von der Tragfähigkeit des griechischen Staates zu überzeugen, bescheinigt die EU-Kommission Griechenland eine gesenkte Wachstumsprognose von immerhin noch 0,5 Prozent.

Die Zeiten ändern sich schnell, noch im Februar war von 2,5 Prozent die Rede. Dem massiv verschuldeten Staat droht, falls keine Einigung erzielt wird, die Illiquidität. Da kann auch nicht mehr von finanziellen Engpässen die Rede sein, das ist die Eurozone am Abgrund. Die Frage ist doch: Welche Art von Investor schenkt dem griechischen Staat noch Vertrauen?

Asiatische Entwicklungsbank – Euroraum-Zerfall nach ADB möglich 

Diese sorgt dafür, dass man sich auch im asiatischen Raum Investitionen in Europa mehrfach überlegt oder diese zumindest stark diversifiziert. Der ADB-Chefökonom Shang-Jin Wei hat sich im kürzlichen Bloomberg-Interview besorgt gegeben, was die Entwicklung im Euroraum angeht.

Obwohl wenig Kapital zwischen Griechenland und Asien die Hände wechselt, doch tut es dies im asiatisch-gesamteuropäischen Kontext. Auch Moody's warnte eindringlich davor, den möglichen Grexit-Folgen mit Leichtsinn zu begegnen.

IWF – Ruf nach Schuldenschnitt

Seitens des Internationalen Währungsfonds vernimmt man ebenfalls Forderungen an die Eurozone.

Schuldenschnitt für den griechischen Staat, zumindest in Höhe von etwa 7,2 Milliarden, scheint für den US-dominierten IWF die bessere Option als die weitere Zuspitzung im europäischen Schuldenstreit zu sein.

Termine – Market-Mover

Der komplette Wirtschaftskalender kann hier eingesehen werden. An dieser Stelle sei nur auf die wichtigsten Daten verwiesen.

Donnerstag, den 07.05.2015

Britische Unterhauswahlen ziehen auch weiterhin, trotz der jüngsten Umfragen, das Interesse der Investoren auf sich. Nota bene: Absolute Mehrheit kann durch 326 Sitze erlangt werden.

Freitag, den 08.05.2015

Die Industrieproduktion der beiden europäischen Schwergewichte, Frankreich und Deutschland, dürfte etwas mehr Licht in das schwierige Marktumfeld bringen. Für die Bundesrepublik erwartet man für den Monat März einen Anstieg in Höhe von 0,5 Prozent im Jahresvergleich.

Für den März ist der US-Arbeitsmarktbericht bekanntlich enttäuschend gewesen. Für April wird ein Wert bei plus 225.000 nach zuvor 126.000 anvisiert.

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Bildnachweis: pixabay.com