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Trading Rubel-Verfall - Russische Währung und Russland-Wirtschaft

Jan 21, 2016

Russische Währung – Rubel-Verfall gegenüber Euro und US-Dollar

Russlands Währung verliert weiter an Boden. Für einen US-Dollar musste man am Mittwochabend etwas mehr als 82 Rubel berappen. Selbst hartgesottene Marktteilnehmer wurden vom historischen Tiefkurs überrascht. Die europäische Leitwährung wertete gegen den Rubel auf den höchsten Stand seit Dezember 2014 auf, die Notierungen kletterten kurzzeitig über die wichtige Marke von 90.

Zum Vergleich: Anfang Dezember 2014 lag der Wechselkurs des Euros zum Rubel oberhalb der 97,50-Linie. Marktbeobachter richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Verfall des Ölpreises. Russlands Wirtschaft bezieht den Großteil ihrer Deviseneinnahmen aus dem Rohölexport. Für einen Barrel der Sorte WTI bezahlte man am Mittwoch weniger als 27,50 US-Dollar.

Wirtschaft in Russland und Währungsfonds (IWF) – BIP-Prognose für 2016 gesenkt

Der IWF hat bereits auf den Verfall des Ölpreises reagiert und die Konjunkturprognose abgesenkt. Laut IWF-Experten soll das russische Bruttoinlandsprodukt im aktuellen Jahr um etwa einen Prozent nachgeben.

Einige Werte zum russischen BIP: Noch 2013 lag dieses bei 2079,02 Milliarden, 2014 bei 1860,60 Milliarden und im vergangenen Jahr bei 1235,86 Milliarden US-Dollar. Die niedrigeren Rohstoffpreise haben bereits die russischen Haushaltseinnahmen auf die Talfahrt geschickt, die Fiskalpolitik dürfte in der Zukunft noch restriktiver gestaltet werden. Eine Tatsache kann man jetzt schon festhalten: Die Aufwertung des US-Dollars hat den Wohlstand vieler Staaten extrem geschmälert.

Russland – Ernste Reformen oder Innovation?

Russland leidet insbesondere unter verhängten Sanktionen. Im Kreml tröstet man sich noch damit, die Rezession mit der Kraft der wirtschaftlichen Innovationen zu überwinden.

Gorbatschow, der Präsident der früheren Sowjetunion, sprach sich dagegen für ein wohl abgestimmtes Programm zur Überwindung der Krise aus. Inwieweit aber konkrete Pläne dazu vorliegen, darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur diskutieren. Festhalten kann man aber schon jetzt: Noch einige Monate in diesem Ton werden die russische Binnennachfrage einbrechen und die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordhoch klettern lassen.

Diese ist seit Dezember 2014 von 5,3 Prozent auf einen Wert von 5,9 Prozent im März 2015 geklettert, um sich auf einem gegenwärtig relativ hohen Stand einzupendeln. Laut dem Umfrageinstituts VTsIOM kletterte die Anzahl der Familien, die als arm gelten, allein im letzten Jahr von etwa 22 auf besorgniserregende 39 Prozent Ende 2015. Weitere 631.000 russische Beschäftigte stehen kurz vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Der Blick auf die Bankschulden ist ebenfalls nicht besonders erfreulich. In der Region Nowosibirsk explodierten diese, die Steigerung lag im Jahr 2015 bei mehr als 60 Prozent oder 440 Milliarden (in Rubel).

Bildnachweis: pixabay.com

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