Wirtschaftskrieg

Forex Blog - Globaler Wirtschaftskrieg um Brasilien, Russland und VW-Skandal

Oct 16, 2015

Globaler Wirtschaftskrieg – Brasilien-Rating gesenkt

Der globale Wirtschaftskrieg zwischen dem BRIC-Block und dem EU-USA-Block geht in die nächste Runde. Fitch setzte den Rotstift an und vergab dem Land die Note BBB-. Die Begründung der Bonitätswächter konzentrierte sich sowohl auf die Politikkrise als auch auf die Rezession. Die genaue Analyse: Brasilien ist Mitglied in der New Development Bank, die von den BRIC-Staaten als Gegenentwurf zur Weltbank gegründet worden ist. Es ist wahr, dass es in Brasilien Skandale wie den um Petrobas gab. Das Land steckt zudem wie der Rest der Weltökonomien in einer Rezession.

Des Weiteren zielt die Fitch-Drohung auf das Ramschniveau ab. Dieser Schritt wurde seitens der Ratingagentur Standard & Poor‘s bereits vollzogen, so dass sich für den BRIC-Staat eine Versorgung mit Krediten auf dem internationalen Kapitalmarkt erheblich schwieriger gestaltet. Die Investitionsströme versiegen, Pensionsfonds sind im Rahmen ihrer strengen Anlagevorschriften dazu gezwungen die Anlagen in Brasilien ad acta zu legen. Die Kapitalströme würden aus Mangel an guten Alternativen im Euro-Raum landen. Viele Wirtschaftswissenschaftler sprechen schon von einer repressiven Staatsfinanzierung, was halten Sie als Leser davon?

Vergleiche sind immer gut, also lassen Sie uns einen gemeinsamen Blick auf den 24.04.2015 werfen. Fitch war im April bezüglich Spanien und Italien der Meinung, dass dort Handlungsbedarf nicht angebracht ist, ganz im Gegenteil, hier wurden die Noten BBB vergeben. Für Norditalien würde man persönlich eine Lanze brechen, so viel ist sicher. Für Spanien würde man seine Hände vermutlich nicht einmal in lauwarmes Wasser legen, von Feuer ganz zu schweigen. Standard & Poor’s rankt übrigens Russland auf der internen Skala mit 40.82, Frankreich mit 88.97 und Spanien mit 61.97. Der Rumänien liegt mit 51.22 deutlich über Russland, während Bulgarien auf 52.1 residiert. Die globalen Wirtschaftsmächte Bulgarien und Rumänien sind beide im EU-Block. Ein wenig Sarkasmus kann ja nicht verkehrt sein.

Das, was momentan auf Wirtschaftsebene passiert, könnte in spätestens fünf Jahren auf globaler Ebene mit Waffengewalt ausgetragen werden, wenn man nicht entgegenlenkt. 2007 gab mir jemand zu verstehen, er glaubt nicht mehr an die großen Kriege. Die gleiche Person revidierte seine Meinung vor wenigen Tagen und ist gerade damit beschäftigt Krisenvorkehrungen zu treffen.

Wirtschaftskrieg – Sanktionen an Russland-Front –  Automobilbranche drohen Absatzverluste

Die Vertreter der bayerischen Wirtschaft unter dem Präsidenten der Vereinigung, Alfred Gaffal, haben sich gegen die Russland-Sanktionen ausgesprochen. Ein näherer Blick auf das Cui bono-Frage: In Bayern sind neben dem Automobilriesen BWM viele Zuliefererfirmen beheimatet, die im Zuge des VW-Abgasskandals mit Absatzeinbußen rechnen müssen.

Der VW-Abgasskandal könnte immense Folgen für die deutsche Volkswirtschaft und die deutschen Arbeitnehmer haben. Nach Medienberichten plant Volkswagen den Phaeton-Nachfolger zu streichen. Das Fahrzeug sollte Ende des nächsten Jahres auf den Weltmarkt kommen. Dem Automobilhersteller droht nach den glanzvollen vergangen Jahren ein Abrutschen in die Tiefen der Verlustzone. Warum in so einer Lage Absatzmärkte auf breiter Front streichen?

Forbes – VW-Skandal: Kosten vermutlich bei 34 Milliarden US-Dollar

Forbes beziffert die Kosten auf über 34 Milliarden US-Dollar. Die Folgekosten für andere VW-Marken vermag noch keiner abzuschätzen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Volkswagen nach dem Debakel wieder fängt. Die Russland-Sanktionen sind in diesem Zusammenhang eine Idee, die sich als fatal für die deutschen Automobilbauer und die deutschen Arbeitsplätze herausstellen könnte. Über die Vernetzung der Wirtschaft werden vermutlich auch Zweige getroffen werden, mit denen noch keiner rechnet. Wenn es einem Unternehmen schlecht geht, dann wird gespart. F&E, Marketing, Social Media, PR, Consulting, all dies könnte empfindlich getroffen werden und viele Arbeitnehmer aus Brot und Arbeit herausmanövrieren.

Dieser Skandal hat eine Lawine losgetreten, die die ganze deutsche Industrie erfassen könnte. Die 34 Milliarden US-Dollar von Forbes sind optimistisch geschätzt, weil sie vermutlich nicht in der Lage sind die Folgekostenverzweigungen und übrige Kollateralschäden aller Art von sozial bis wirtschaftlich zu erfassen. Die meisten scheinen bisher dafür blind zu sein.

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